…und Grunge aus Seattle. Von der Musikindustrie zu Tode gehypet hatte es Grunge nicht immer so leicht wie der gelbe Grillaufstrich aus Sachsen. Viele Amps und Schlagzeuge wurden seit den fruehen 80ern im Namen des „Seattle Sound“ zertreten, hunderte Gitarren buchstaeblich zerhackt und Micros verschluckt – und nicht wenige Anachronisten sind fuer mehr oder weniger immer gegangen…
Als eine Band der ersten Stunde, wenn nicht DIE Grunge Band ueberhaupt, haben Mudhoney die Buehne allerdings nur vergleichsweise kurz zur Fortpflanzung verlassen. Mittlerweile ziehen sie wieder beinahe jährlich eine dreckige Spur der Verwuestung durch die Clubs Europas, wenn auch die Band sehr viel ruhiger geworden ist, haben doch die Fans die Herkunft dieses Genres nicht vergessen. Einen Verweis auf diesen Ort, gepaart mit einer Anspielung auf die Berufsbekleidung der Herren Arm und Turner ist mein neuesMudhoney-Poster fuer die Show in Rom. Es ist recht zieselig gezeichnet, durch den Kakao gezogen, dann eingefrohren, aufgetaut und schließlich sehr aufwendig mit vier Farben in kleiner Auflage handgedruckt worden: Grunge eben.
Vor ein paar Jahren sind dann auch Soundgarden aus dem Grunge-Nirvana auferstanden und spielen sofort wieder auf der grossen Buehne. Als die Band damals ihre Karriere von Schallgeschwindigkeit auf Null bremste, war von der allgemeinen Gig-Poster-Explosion gerademal das Knistern der Zuendschnur zu hoeren, weshalb der geneigte Fan bisher nur sehr wenig Gelegenheit hatte, gesiebdruckte Kunstposter von C. Cornell und Schergen zu erwerben. Jetzt wendet sich das Blatt! Fuer die Berliner Show in der Zitadelle habe ich eine lediglich mit einem Irezumi bekleidete Sirene gestaltet, die mit ihrem Gitarrenspiel ein paar Asteroiden in ihrer Bahn zum Nachteil von Mutter Erde beeinflusst. Das Poster wurde aufwendig gedruckt mit 5 Farben, auf einem schwarzen Karton. Zur Apokalypse geht’s hierlang …
Wer hats erfunden? The Stooges warens. Und tatsaechlich haben sich die Musikanten aus Seattle, das ist zumindest bei Mudhoney als bestaetigt zu betrachten, stark von den Protopunkern aus den spaeten 60er Jahren inspirieren lassen. Und da kann man sich gut ausrechnen, wieviele Buehnenjahre The Stooges nun schon auf dem Buckel haben. Die mussten sich nach diversen Abgaengen (R.I.P : D. Alexander, R. Asheton) immer wieder mit frischem Blut versorgen, um die Buehnenkarriere nicht zum stoppen zu bringen. Iggy Pop zappelt nach wie vor wie ein ausgemergelter Zitteraal ueber die Buehne. Aber durch dessen Adern fliesst ja bekanntlich schon lange kein Blut mehr. Diese Band verdient allergroesste Hochachtung – und ein neues Poster von mir: Iggy mit Highspeed auf dem Weg zum Gig mit den Stooges . Und so schliesst sich der Kreis der drei neuen douze-Poster. Klingt wie abgesprochen, war aber totaler Zufall, oder? Und: gute Poster kommen aus Dresden